Narrenbrunnen-Förderverein

Der Narrenbrunnen — Das gute Ende einer langen Geschichte und die kurze Geschichte unseres Vereins.

Schon frühzeitig kam der Wunsch nach einem Narrenbrunnen auf. So wurde auch vom Gründungsverstand Hermann Weber überJahre dieser Wunsch immer wieder an die Narrenzunft herangetragen. Bereits im Jahre 1999 wurde bei der Gemeinde die grundsätzliche Zustimmung zum Bau eines Narrenbrunnens beantragt und schon damals wurde der heutige Standort favorisiert.

Der Initiative der Mannschaft um Zunftmeister Bruno Weber und vor allem der schier sprichwörtlichen Beharrlichkeit des Zunftmeisters selbst, war es letztendlich zu verdanken, dass der Narrenbrunnenförderverein in der Gründungsversammlung am 21.04.2001 aus der Taufe gehoben werden konnte. Mit der Eintragung ins Vereinregister beim Amtsgericht am 29.08.2001 unter der Nummer VR 435 durfte er seinen zweiten historischen Moment in seinem jungen Dasein erleben.

Als Vereinsfunktionäre waren gewählt und wurden eingetragen:

  1. Vorsitzender Albert Hermle
  2. Vorsitezender Anton Hermle
    Kassier Birgit Weber
    Schriftführer Jakob Mayer
    Karl Alber, Klaus Hermle, Paul Pieper, Bruno Weber Beisitzer, verstärkt mit Karl Pieper im Jahre 2003.

Alle Mitglieder des Vorstandes blieben dem Verein bis zu dessen Ende im Jahre 2006 treu.

Noch während der Verein die ersten zaghaften Gehversuche unternahm, drohte ihm bereits wieder das frühe Aus.

Durch die Veränderungen im Bereich der Ortsmitte und damit verbunden die schlechten Zukunftsaussichten für die Zunftstube und der damit einhergehenden Probleme der Narrenzunft, war die Existenzberechtigung für einen Verein zur Förderung eines Narrenbrunnens sehr in
Frage gestellt.

Wieder war es die Beharrlichkeit der Mitglieder, vereint in dem Wunsch zur zeitnahen Realisierung eines Narrenbrunnens, die in der ersten Ausschusssitzung am 12.11.2001 zu dem Beschluss führten auf jeden Fall weiterzumachen, wenn auch unter den gegebenen Umständen das gesteckte Ziel in zeitlicher Hinsicht gestreckt werden muss.

Nachdem die Ungewissheit um die Zunft stube aus der Welt geschaffen war, konnte man sich wiederden Fragen um den Narrenbrunnen zuwenden.

In der Generalversammlung am 26. April 2003 wurde das Problem zur Standortfrage für den Narrenbrunnen angesprochen. Nachdem nun das Narrenstüble verlegt wurde, schien der ursprünglich angedachte Platz Im Brühl keine echte Alternative mehr darzustellen, da dieser als „zu weit
vom Schuss“ erschien. Der Bereich hinter dem jetzigen Vereinshaus wurde ebenfalls als problematisch eingestuft, da hier die Zukunft einige Veränderungen, d.h. Abrisse und Umbauten zu bringen drohte. Als ideal wurde der Platz in der Ortsmitte vor der Kreissparkasse, statt dem „abge-
nagten Tannenzäpfle“ oder gegenüber im Bereich Latschariplatz erachtet.

Natürlich nahmen auch die Diskussionen und Überlegungen zur Materialfrage für die Figuren breiten Raum ein. Geschnitzte Holzfiguren wurden als interessante Alternative in Betracht gezogen, da bei diesem Material durch die Bemalung des Holzes Möglichkeit bestand, unsere Narrenfigur mit dem bemalten Häs am besten darzustellen. So wurde im Juni 2003 beschlossen, dass Paul Pieper mit den Figurenschnitzern Gehring, Obernheim und
Sieger, Egesheim, wegen Vorschlägen zur Brunnengestaltung Verbindung aufnimmt. Daraus resultierte im Oktober desselben Jahres, in der ersten Ausschusssitzung in der neuen Zunftstube, der Beschluss die Figuren von Theo Sieger aus Egesheim aus Holz fertigen zu lassen. Gleichzeitig wurde
auch festgestellt. dass zum Schutz dieser Figuren eine Dachkonstruktion unumgänglich sei und dass diese nicht zu wuchtig ausfallen dürfe, da sonst die Wirkung der Figurengruppe verloren ginge. Sieger sagte zu, einen Entwurf als Modell zu fertigen.

Es wurde vereinbart, dass dieser auf jeden Fall einen großen und einen kleinen Narren sowie eine oder zwei Hexen enthalten sollte und auch eine Aussage zur möglichen Dachkonstruktionen enthalten muss. In derAusschusssitzung im März 2004 wurde das Modell vorgestellt und fand sofort breite Zustimmung, obwohl die geschätzten Kosten von ca. 40.000,— Euro inkl. Bemalung Sorgen bereiteten.

Nun ging es darum, die Gemeinde für unser Vorhaben zu gewinnen und zu beteiligen. Nach Einreichung eines entsprechenden Antragsschreibens wurde der NBFV eingeladen, in der Gemeinderatssitzung am 5. April 2004 das Modell vorzustellen. Dabei ist es gelungen den Gemeinderat zu überzeugen, so dass die Gemeinde den Aufstellort in der Brühlstraße sowie die Unterstützung bei Strom-‚ Wasser- und Abwasseranschluss zusagte. Weil beim
Foto-shooting mit Frau Spreng das Modell leider zu Bruch ging, musste im weiteren Verlauf kurzerhand ein Provisorium von Playmobil (vermutlich aus dem Hause Alber oder Weber) herhalten.
Auf der Basis der Vermessung durch das Büro Seifried wurde aus unseren Reihen ein erster Entwurf zur Gestaltung der Anlage und des Geländes gefertigt. Dieser wurde im weiteren Verlauf durch das Büro Karl Hermle zur baureifen Ausführungsplanung gebracht.

In der Generalversammlung am 17. April 2004 konnten sich die Zuhörer über die Zusage der Gemeinde zur finanziellen Unterstützung freuen. Für den 2. Juli 2004 war für unseren Verein ein erster kleiner Höhepunkt angesagt: Als erste Figur vom Narrenbrunnen war die stehende Hexe soweit fertig, dass diese in quasi feierlicher Prozession nach Gosheim transportiert und in der Lagerhalle dem staunenden Publikum präsentiert werden konnte.

Am Samstag, den 05.02.2005, wurden im Rahmen eines Ortstermins im Brühl unter Teilnahme der beiden Vorstandschaften gestalterische Details am Brunnen besprochen und festgelegt. Unter Zuhilfenahme von Amelie Weber, Sabine Lenzenhuber, Manfred Graiss und Manfred Weber jeweils im „Häs“ als Statisten, wurden über eine Stellprobe verschiedene Aufstellmöglichkeiten getestet. Dabei konnte sich die Vorstandschaft auch ein Bild über die Ausdehnung der geplanten Anlage machen und auch zur Gestaltung der Überdachung konnte bei dieser Veranstaltung eine gestalterisch ansprechende und im Rahmen der zur Verfügung stehenden Mittel finanzierbare Lösung vorgestellt werden.

Auf Einladung der Gemeindeverwaltung und des Gemeinderates durfte eine Abordnung unseres Vereines das überarbeitete Modell dem Gemeinderat in dessen nichtöffentlicher Sitzung am 21.03.2005 vorstellen. Neben den architektonischen Details, welche allgemeine Zustimmung fanden, wurden dem Gemeinderat auch die beiden bereits fertig gestellten Hexenfiguren präsentiert sowie eine detaillierte Aufstellung über die zu erwartenden
Kosten und die finanzielle Situation derbeiden Verine vorgelegt. Dies führte dazu, dass im April die Zuschusszusage der Gemeinde und der Übergabevertrag des Brunnens an die Gemeinde vorlag.

Karl Alber, Karl Pieper und Theo Sieger suchten im Steinbruch Steine für den Narrenbrunnen aus, welche Armin Gruler dann am Brunnen einbaute.
Nachdem feststand, dass die zurVerfügung stehenden Mittel ausreichen und sich der Vorschlag zur Dachkonstruktion der Fa. Schlude, Zimmerei/Holzbau durchgesetzt hatte, wurde diese in der Ausschusssitzung am 15.06.2005 entsprechend beauftragt.

In der zweiten Jahreshälfte 2005 wurden immer wieder Ortstermine durchgeführt, um die Einzelheiten der Anlage zu besprechen. Während wir nach den Vergaben der Arbeiten, sowie der dankenswerten Zusage des Planungsbüros Karl Hermle zur Übernahme der Bauleitung bezüglich des Fertigstellungs- und Einweihungstermins voller Optimismus zu Werke gingen, folgte diesem doch sehr bald die Ernüchterung.
Wegen Verzögerungen, bedingt durch die Arbeiten am Ortszentrum und der Auflagen im Zusammenhang mit der notwendigen Straßensperrung und dem Verzug bei der Lieferung und der Aufstellung der Dachkonstruktion, mussten wir sehr bald die Hoffnungen bezüglich des Einweihungstermins Oktober zu Grabe tragen.

In verschiedenen Arbeitseinsätzen wurden die Rohbauarbeiten fertig gestellt. Unter Leitung des Planungsbüros Hermle wurde durch die Fa. Walter der Kanal und Wasseranschluss ins Grundstück gelegt, der Brunnenring versetzt sowie das Kabel für die Stromversorgung verlegt und im Auftrag der Gemeinde der Gehweg verlängert.

Mit großer Freude und Genugtuung über die gelungene Anlage und im Bewusstsein einen Beitrag zur Brauchtumspflege durch unsere Narrenzunft und zur Verschönerung unseres Ortes geleistet zu haben, konnten wir den Brunnen am 2. September 2006 feierlich einweihen. Der Narrenbrunnenförderverein konnte sich, wie bereits bei seiner Gründung proklamiert, nach getaner Arbeit auflösen.

Verfasser: Jakob Mayer