Vier Wochen vor der Fasnet wird in der Ortsmitte der Narrenbaum gestellt. Er ist ein von weither sichtbares Signal, dass die Fasnetszeit in Kürze beginnt und hat eine lange Tradition.
Nicht lange nach der Wiederbelebung der Narrenzunft im Jahr 1974 stand auch schon der nächste kulturelle Eingriff ins Dorfleben auf dem Plan der Gründungsväter und so wurde bereits 1976 die erste „Latte“ vorm Gemeindehaus gestellt. Hiermit wollte man sich aber nicht zufrieden geben und so kam es, dass man 1978, begünstigt durch einen Backmittelvertreter aus Zizenhausen, den ersten richtigen Baum stellte.
Hierfür wurde für genau 2.000 DM ein Loch vorm Lembergcafé angelegt. Der Baum kam aus dem Löchle und ist samt Wurzel ausgegraben worden. Mit Begleitung der Musikanten brachte man den Baum feierlich ins Dorf. Unter Anleitung der Zizenhausener „Baumprofis“ brachte man den Baum wieder in die Senkrechte. Unklar überliefert ist, wie oft die kräftezehrende Stellaktion zur Stärkung unterbrochen werden musste.
Nachdem die Zizenhausener die Aktion einige Jahre unterstützen übernahm man das Stellen schließlich in Eigenregie. In den Jahren stieg der Anspruch und man wollte immer höher hinaus. So kann die Narrenzunft heute mit Fug und Recht behaupten, mit ca. 27 Metern den höchsten Narrenbaum der Region zu haben. Zusätzlich ziert den Gosheimer Narrenbaum ein Kranz aus Narrenbändeln in Anlehnung an die Krone des Narrs. Mit Stolz können wir Gosheimer damit behaupten, dass er auch der Schönste ist.