Dieses, einer mittelalterlichen Sage nachempfundene Stück, wurde im Jahre 1974 von Manfred Schäffler geschrieben und von Mitgliedern der Narrenzunft Gosheim am Fasnetsonntag 1975 uraufgeführt. Anfangs wurde das Dorfschauspiel jährlich am Nachmittag des Fasnetsonntag gespielt. Die Aufführung begann am Haus Helmut Weiss und endete an der Kirche.
Tragende Figur ist der Gaus, auch Gotso genannt, der später der Gemeinde Gosheim seinen Namen hinterlassen hat. Gaus war der Ratsschreiber der Gräfin Gertrudis von Hohenberg, der späteren Kaiserin und Gattin Rudolfs von Habsburg. Als bei einem Angriff das Schloß in Brand geriet, kamen alle Insassen, außer dem Schwerverletzten Schlossherrn und seiner Frau ums Leben. Die Gemahlin entkam mit ihrem gesamten Vermögen und soll sich noch heute in einer als „Jungfrauenloch“ bezeichneten Felsspalte am Lemberg verborgen halten.
Hier setzt das Spiel ein.
Im düsteren Licht der Nacht sucht der beherzte Gaus mit seinen getreuen Edelleuten Boto und Tiuro die geliebte Herrin. Die lange Suche wird untermalt mit dem Hexentanz und dem Narrentanz‚ welcher von kleinen und großen Hexen, sowie Narren der Zunft aufgeführt wird.
Die musikalische Begleitung für die Tänze wird vom Musikverein Gosheim durchgeführt. Fackelträger unterstützen die Suchenden, die plötzlich auf einen Turm treffen, der von Hexen bewacht ist. Dort ist die Herrin gefangen und nach einem kurzen Kampf unterliegt das Böse. Die Mächte der Finsternis sind besiegt und als Symbol des Guten erstrahlen die himmelhoch platzierten Scheinwerfer den Kirchplatz schlagartig in Tageshelle. Als Dank ihrer Befreiung übergibt die Jungfrau dem Gaus die Regierungsgewalt, welcher als Lohn die Schwurhand überreicht bekommt. Den getreuen Gausräten wird als Geschenk ihrer Würde eine neue Kopfbedeckung verliehen. Anschließend führt der Musikverein den farbenfrohen Zug der Akteure, Hexen, Narren und Zunfträte vom Kirchplatz hinaus in Richtung Dorfmitte.
Dieses Zusammenspiel zwischen Gut und Böse, hell und dunkel‚ hat den Autor und die Mitglieder des Gausrates der Narrenzunft auf die Idee gebracht, dass Dorfschauspiel bei Dunkelheit zu spielen, den Raum zu begrenzen und die sehr aufwändige Inszenierung seit 1982 nur noch alle 5 Jahre am Fasnetsonntag um 19.00 Uhr an der Gosheimer Kirche aufzuführen.